8. Kilchberger Psychiatrienachmittag

Bekannt ist, dass Trauma-Erfahrungen psychische Erkrankungen verursachen und ein Grossteil der Patientinnen und Patienten auf psychiatrischen Akutstationen davon betroffen sind. Eine trauma-sensitive Organisation schenkt nicht nur diesem Umstand Beachtung, sondern richtet seine Angebote dahingehend aus, dass Re-Traumatisierungen verhindert werden.

Aus unterschiedlichen Perspektiven setzten sich die Referentinnen und Referenten in ihren Beiträgen mit der Thematik auseinander. In der anschliessenden Podiumsdiskussion entstand ein spannender Austausch, der von den zahlreichen Fragen und Beiträge aus dem Plenum profitierte. Zusammenfassend gilt es zahlreiche Herausforderungen auf dem Weg zu einer trauma-sensitiven Akutpsychiatrie anzugehen (z.B. Reduktion von Zwangsmassnahmen). Es scheint eindeutig zu sein, dass sich die zu treffenden Massnahmen nicht nur auf die Patientinnen und Patienten beschränken, sondern auch alle Mitarbeitende berücksichtigen müssen.

Nach diesem spannenden Austausch, freuen wir uns bereits auf den nächsten Kilchberger Psychiatrienachmittag, der voraussichtlich im September 2023 stattfinden wird.

Referentinnen und Referenten und deren Vorträge am 8. Kilchberger Psychiatrienachmittag:

Martin Zinkler, Dr. med., Chefarzt Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost:
Personenzentriert und rechtebasiert – wie nach den Leitlinien der WHO für die gemeindenahe psychiatrischen Dienste Zwangsmassnahmen im Hilfssystem vermieden werden können

Andrea Zwicknagel, Expertin aus Erfahrung:
Meine Oma, die Knotenlöserin – Begegnungen im offenen Dialog und anderen Wirklichkeiten

Nanja Schlup, Pflegewissenschaftlerin, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern UPD, Leitung Zentrum klinische Pflegewissenschaft:
Stationäre psychiatrische Gesundheitsversorgung, ein Traum(a)-Job?!

Fabian Lamster, Dr. rer. nat., Leitender Psychologe, Sanatorium Kilchberg AG:
Trauma-sensitive Psychiatrie – Ein Implementierungsvorhaben